Berufsbild Elektroniker
Aufgaben und Tätigkeiten
Elektroniker/innen der Fachrichtung Automatisierungstechnik sind Spezialisten für die
Automatisierung von gebäudetechnischen Prozessabläufen und Fertigungssystemen.
Sie analysieren die jeweiligen Funktionszusammenhänge und konzipieren die
Anlagen, die sie dann auch installieren. Mit ihrer Tätigkeit sorgen sie dafür, dass
Sensoren, elektronische Steuerungen und Leiteinrichtungen elektrische,
pneumatische und hydraulische Antriebe nach den jeweiligen Betriebsanforderungen
steuern und regeln. Sie konfigurieren Software und Gerätekomponenten,
programmieren und testen die Anlagen und nehmen sie in Betrieb. Auch bei der
Herstellung und Wartung von elektronisch gesteuerten Werkzeugmaschinen können
sie Aufgaben übernehmen.
Wenn Störungen auftreten, suchen sie nach den Ursachen, beheben diese und
optimieren die Programmeinstellungen. Sie beraten Kunden über neue technische
Möglichkeiten, Serviceangebote und Kosten. Bei Wartungsarbeiten prüfen sie die
elektrischen Schutzmaßnahmen und Sicherheitseinrichtungen. Selbstständig
organisieren sie Montagearbeiten, sprechen Termine ab, bestellen Teile und weisen
nach Fertigstellung die Betreiber ein. Ihre Tätigkeiten üben sie unter Beachtung
sicherheitstechnischer, wirtschaftlicher und ökologischer Aspekte aus. Sie sind
Elektrofachkräfte im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften.
Nach der neuen Handwerksordnung können sich Elektroniker/innen der Fachrichtung
Automatisierungstechnik nach erfolgreich abgelegter Meisterprüfung oder
sechsjähriger Gesellentätigkeit (davon vier Jahre in leitender Stellung) im
zulassungspflichtigen Elektrotechnikerhandwerk selbstständig machen.
Tätigkeitsbeschreibung
In der Fachrichtung Automatisierungstechnik analysieren Elektroniker/innen mess-,
steuerungs- und regelungstechnische Funktions-zusammenhänge und
Prozessabläufe. Sie planen und installierenmontieren / installieren / reparieren
Leiteinrichtungen von Gebäude- und Produktionsanlagen, programmieren sie und
sorgen dafür, dass Einzelkomponenten schließlich ein automatisch arbeitendes
Gesamtsystem bilden. Inbetriebnahme, Wartung und Instandhaltung gehören
ebenfalls zu ihren Aufgaben.
Wenn sich die Grünphase einer Verkehrsampel in Abhängigkeit vom
Verkehrsaufkommen selbsttätig verändern soll, ist das ein Fall für die
Automatisierungstechnik. Auch wenn die komplexe technische Ausstattung von
Bürohäusern, Kliniken und Fabrikanlagen reibungslos ineinandergreifen soll, sind
Automatisierungs-Fachleute gefordert, die das Zusammenspiel der unterschiedlichen
Anlagenteile überblicken und regeln. Die Aufgaben von Elektronikern und
Elektronikerinnen der Fachrichtung Automatisierungstechnik liegen teils in der
Herstellung und Montage, teils in der Integration und Wartung der einzelnen
Anlagenteile. Sie bringen Sensoren an, installieren Leiteinrichtungen oder
MaschinenMaschinen / Werkzeuge- und Prozesssteuerungen. In Leitzentralen, in
denen die Funktionen aller gebäude- technischen Systeme über Bussysteme
zusammenlaufen und angezeigt werden, verschaffen sich Elektroniker/innen der
Fachrichtung Automatisierungstechnik beispielsweise einen Überblick darüber, ob
elektrische, hydraulische und pneumatische Antriebe richtig arbeiten. Besonders bei
Heizungs- und Lüftungs- systemen wird aus Kosten- und Umweltschutzgründen auf
hohe Effizienz geachtet. So sollen sich Brenner nur beim Unter- oder Überschreiten
bestimmer Werte selbsttätig zuschalten oder Lüftungsanlagen sich in Gang setzen.
Elektroniker/innen der Fachrichtung Automatisierungs- technik nehmen derartige
Anlagen in Betrieb, überwachen die Prozesse und sorgen mit ihrer IT-Kompetenz
auch dafür, dass über die Mess-, Steuer- und Regelungstechnik die jeweils
gewünschten Prozesse automatisch eingeleitet werden. Dabei sind Testprogramme
einzusetzen, Regelkreise zu optimieren oder Änderungen an speicher-
programmierbaren Steuerungen vorzunehmen. Bei der Übergabe der Anlagen weisen
die Elektroniker/innen ihre Kunden und Benutzer in die Anlagen ein.
Auch bei Betriebsstörungen von Anlagen sind sie gefragte Fachleute. Wenn
beispielsweise in einem Hochregallager die automatische Entnahme von Ersatzteilen
nicht klappt oder bei einem Laborbetrieb Probleme mit der Abwasser- aufbereitung
auftreten, suchen Elektroniker/innen der Fachrichtung Automatisierungstechnik die
Ursachen und sorgen für Abhilfe. Von der Leitstelle aus können sie Einstellungen
verändern und Ablaufroutinen umprogrammieren. Da moderne Systeme ihre
Betriebszustände selbsttätig melden, können Fachleute häufig von der Leitstelle aus
bereits abschätzen, was zu tun ist. Schnell kann festgestellt werden, dass etwa eine
bestimmte Pumpe oder ein Temperaturfühler ausgefallen ist. Elektroniker/innen der
Fachrichtung Automatisierungstechnik tauschen defekte Teile aus. Sie lesen
Herstellerdokumentationen, Betriebs- und Montageanleitungen (teilweise auch in
Englisch), protokollieren Betriebszustände und erstellen Fehlerdiagnosen. Außerdem
leiten sie eventuell notwendige Sicherheits- maßnahmen ein. Sie sind häufig erster
Ansprechpartner des Kunden. Über Neuentwicklungen und technischen Möglichkeiten
können sie Auskunft geben und den Kunden beraten und seine Wünsche abklären
und die zu erwartenden Kosten abschätzen.
Elektroniker/innen lesen und zeichnen Schaltpläne, berechnen die Menge und die
erforderlichen elektrischen Werte der Anlagenteile, prüfen deren Verfügbarkeit und
bestellen sie. Arbeitszeiten und das verbrauchte Material halten sie für die spätere
Abrechnung fest. Außerdem dokumentieren sie ihre Tätigkeit, beispielsweise durch
Prüfprotokolle oder durch Eingabe von Daten in die Kundenkartei.
Baustelleneinrichtung, Termin- absprachen mit Kunden und anderen an der Baustelle
tätigen Handwerkern erledigen sie selbstständig.
Bei ihrer Tätigkeiten sind sie häufig auf sich allein gestellt, teilweise arbeiten sie auch
im Team. Sie beachten die einschlägigen Vorschriften und Sicherheits- bestimmungen
und stimmen ihre Arbeit mit anderen Bereichen ab.